Heideteich Schwarzenberg

Mit Ausdauer zu altem Glanz verhelfen
Zur jüngeren Geschichte des Heideteiches – Auszug aus dem Pflege- und Entwicklungsplan für einen geplanten Geschützten Landschaftsbestandteil (GLB) „Heideteich“ des Büros für Landschaftsökologie und Landschaftsplanung Uwe Fischer:
„Mit Beschluss vom 29.11.1973 des Rates des Kreises Schwarzenberg wurde der Heideteich als Naturdenkmal „Heideteich“ unter Schutz gestellt. Schutzgegenstand war der Teich und der Erlensaum mit seinen Alterlen, denen im damaligen Kreis ein „Seltenheitswert“ attestiert und als Naturschönheit deklariert wurde.
Bis Anfang der 1990er Jahre konnte die Wasserqualität als recht gut bezeichnet werden, sicher auch durch den ausgedehnten Bestand des Sumpf-Wassersterns, der den Teich besiedelte. Der Teich galt als hervorragendes Amphibienlaichgewässer. Alle fünf im Landkreis heimischen Arten kamen vor: Grasfrosch, Erdkröte, Teichmolch, Bergmolch und Kammmolch. Deshalb war der Heideteich auch unter dem Namen „Molchteich“ bekannt. Der Kammmolch ist heute Bestandteil der Anhänge II und IV der FFH-Richtlinie und gilt als Art mit gemeinschaftlicher Bedeutung, die streng zu schützen ist.
Zu Beginn der 1990er Jahre wurde durch eine ABM des Landratsamtes Schwarzenberg der Teich entschlammt und die Unterwasservegetation entfernt. Dies erwies sich als großer Fehler, da sich die wieder eingebrachten Unterwasserpflanzen nicht mehr etablieren konnten und damit die Lebensraumqualität für die Molcharten nicht mehr gegeben war und die Arten in der Folgezeit aus dem Gewässer verschwanden.
Mittels einer ABM der Stadt Schwarzenberg wurden ebenfalls Anfang der 1990er Jahre nochmals Korrekturen am Gewässer vorgenommen und unterhalb des Heideteiches zwei weitere Standgewässer durch Anstau des Überlaufes entwickelt. Diese Standgewässer brachten durchaus eine Lebensraumaufwertung und wurden auch zumindest von den Froschlurchen als Laichgewässer angenommen.
Durch die Nähe eines dichtbesiedelten Wohngebietes kam es im Schutzgebiet und den neuen Anlagen immer wieder zu Störungen und Zerstörungen (Feuer in den Hohlräumen der Alterlen auf dem Teichdamm, Eintrag von Unrat, Zerstörung der Dämme und Überläufe der neu errichteten Teiche und des Heideteiches selbst, wodurch bei den neuen Teichen der Standgewässercharakter verloren ging und im Heideteich der ursprüngliche Wasserstand nicht mehr gewährleistet war.
Das Gelände wurde insgesamt stark frequentiert, vor allem auch durch Hundehalter. Aufgrund des starken Nutzungsdruckes und der Störungen wurde im LRA Aue-Schwarzenberg entschieden, den Status als Flächennaturdenkmal zu löschen, was mit Beschluss vom 24.10.06 geschah, verbunden mit der Empfehlung, einen Geschützten Landschaftsbestandteil (GLB) mit Satzungsbeschluss auszuweisen.
Dies wird vor dem Hintergrund folgender Aspekte als sinnvoll bzw. notwendig erachtet:- der Standort kann trotzt aller Störungen als Refugium angesehen werden
– der Heideteich ist einer der wenigen in der Flur Heide erhalten gebliebenen Teiche (ehemals waren im Umfeld 13 Teiche vorhanden)
– am Standort wurden seit Jahren staatliche und städtische Gelder für Erhaltung und Entwicklung investiert“

Im Jahr 2002 gab es durch das Hochwasserereignis eine Komplettzerstörung der Dämme beider Teiche. Unsere Naturschutzgruppe bemüht sich schon seit etwa 20 Jahren um eine Verbesserung der Situation des Gebietes um den Heideteich. Nun ist durch die jetzt erfolgte Sanierung der Dämme und das im Moment noch laufende Flurneuordnungsverfahren die Chance gegeben, dass sich hier etwas zum Positiven verändert. Wir haben das mit unserem jahrelangen Bemühen und Nachdruck erreicht. Am unteren Teich haben wir 2016 Biotopgestaltungsmaßnahmen vorgenommen, so dass sich dort wieder etwas entwickeln kann. Wir werden uns auch in den nächsten Jahren als Verein in diesem Bereich engagieren, damit dort wieder ein kleines Paradies entstehen kann. Im Übrigen ist gerade die Nähe des Wohngebietes Heide eine Chance und muss ein zusätzlicher Grund sein, dieses Gebiet wieder zu seinem alten Glanz zu verhelfen.